Kreativität fängt da an, wo der Verstand aufhört
das Denken zu behindern.
(anonym)
Über mich
Als Autodidaktin liebe ich die Vielfalt der Malerei, erarbeite mir neue Techniken und experimentiere ohne einer Malrichtung verpflichtet zu sein. Als ich 2016 erstmals nach meinen Kindertagen mit dem Malen begann, waren es Acrylfarben, mit denen farbintensive Werke entstanden. Geschwungene Linien und dreidimensional wirkende Elemente entführen das Auge und laden den Betrachter zum Entdecken ein: Reales im Surrealen - Fremdes und Vertrautes. So spannend ist Malerei.
2018 kamen fotorealistische Tierportraits in Pastellkreide zu meinem Repertoire. Nach einigen Stunden bei der prämierten Tiermalerin, Angela Carmen Griehl-Groß, lernte ich die Feinheit des Details besonders lieben - seither spiegelt sich dies auch in den meisten meiner Bilder wider.
2020/2021 besuchte ich einen Zertifikatskurs des Instituts FREIEkunstAKADEMIE von Jürgen Meister in
Grevenbroich. Eine überaus kreative und lehrreiche Zeit, in der ich auch erstmalig die Vorzüge, Besonderheiten
und die Wirkung des klassischen Mediums Ölfarbe kennen und lieben lernte.
2023 vertiefte ich meine Erfahrungen mit Ölfarben in einem Kurs bei Ralf Heynen, einem niederländischen Künstler, der bekannt ist für seine fotorealistischen Werke, in denen das Licht eine besondere Stimmung erzeugt.
Seit 2023: Malstunden bei Eva Koch, Meisterschülerin der freien Akademie der bildenden Kunst Essen/Kupferdreh, Ratingen
Seit 2024: Malstunden und Workshops bei Ekatarina Gasmi, Wuppertal
Mitgliedschaften:
Förderkreis Kunst- und Kulturraum Erkrath e.V.
Kulturinitiative Unterbach, Künstlergruppe unart
Kunsthaus Mettmann e.V.
Auszug aus dem Text zum Abschluss des Zertifikatskurs am Institut FREIkunstAKADEMIE
"Zwei Herzen, ach, schlagen in der Brust der Malerin Angelika Bohnen: das eine brennt für die präzise, detailgetreue Beobachtung beim Erarbeiten delikater Menschen- und Tier-Portraits, das andere schlägt für das freie Experimentieren mit Farben, Linien, Ornamenten und Formen. Auch bei der Wahl ihrer Ausdrucksmittel verfügt Angelika Bohnen über ein breit angelegtes Spektrum.
Lust am Experimentieren, das sich Einlassen auf das Unerwartete, Neugier auf das Eigenleben von Farben, Akribie des Auges, handwerkliche Präzision, Beherrschung des Materials und Handwerkzeugs, Mut, die eigene Leistung zu hinterfragen und wenn nötig, rigorose Eingriffe zu wagen, dies alles sind Voraussetzungen für eine überzeugende künstlerische Kraft. Und über die verfügt Angelika Bohnen in hohem Maße."
Jürgen Meister, bildender Künstler und Leiter des Instituts FREIEkunstAKADEMIE Grevenbroich
Jürgen Meister, Am Bierkeller 15, D 41516 Grevenbroich Telefon (02182) 573196, E-Mail info@juergen-meister.de
www.juergen-meister.de, www.galerie-fame.de
Angelika Bohnen - „Die zwei Herzen der Kunst“
Text für Angelika Bohnen
zum Abschluss des Zertifikatkurses I am Institut
„Um sich auf die Suche nach der Wahrheit begeben zu können, muss man trunken von der Phantasie sein.“
Leonard Bernstein, amerikanischer Komponist, Dirigent und Pianist
„Der Geist formt, nicht das Auge. Phantasie und Eingebung stehen am Anfang jeder künstlerischen Arbeit und sind ein Geheimnis und Rätsel.“
Ernst Ludwig Kirchner, deutscher Maler und Grafiker
Auch bei der Wahl ihrer Ausdrucksmittel verfügt Angelika Bohnen über ein breit angelegtes Spektrum. Sie verwendet vielfach Acrylfarben für ihre experimentellen Bildwerke, Pastellkreiden für Portraits und hat seit kurzem ihre Wahl des richtigen Stoffes für bestimmte Motive auf das klassische Material Ölfarben ausgeweitet. Zwischen diesen unterschiedlichen Materialien, die auch immer ein anderes Vorgehen und ein unterschiedliches Maltemperament erfordern, wechselt sie routiniert hin und her und lotet in jedem Material die möglichen Ausdrucksformen aus.
Mit den schnell trocknenden Acrylfarben kann sie am freiesten experimentieren. Das Material erlaubt ein sehr emotionales, freies, spontanes agieren, lässt sich stark mit Wasser verdünnen, lavieren, in Lasuren übereinander schichten, mit eingetropftem Spiritus Zufallstexturen zu provozieren und in dickeren Schichten reliefartige Konturen aufzubauen – so startet Angelika Bohnen ihre freien, später dann ornamental angereicherten, fantasievollen, farblich hoch differenziert und delikat kolorierten Bildexperimente. Sie gewährt dem Material großen Raum, greift aber auch immer wieder beherzt ein, wenn der Fluss der Farben in eine Richtung zu führen scheint, die ihr als Herrscherin ihrer Bilder nicht behagt. Ist ein Punkt erreicht, in dem sie erkennt, dass eine Basis für ein späteres Ausarbeiten dieser Grundlage entstanden ist, lässt sie diese Ursprungsgestaltung erst einmal in Ruhe trocknen.
Diese vielfach von den Vertretern des Surrealismus angewandte Technik wird auch als Automatismus bezeichnet.
Der Automatismus ist ein in der bildenden Kunst in Varianten bis in die heutige Zeit kultiviertes, anerkanntes künstlerisches Verfahren. Vor allem ist er als Methode des Schreibens (Écriture automatique) im Surrealismus bekannt geworden. Er beschreibt im Wesentlichen den Versuch, spontan und unter Ausschluss der Vernunft zu schreiben oder zu malen, um so die durch die Vorerfahrung eines jeden Künstler festgelegte Form- und Farbensprache mit dem Zufall zu bereichern.
Vor allem der chilenischer Architekt, Bildhauer und Maler Roberto Matta ist für die Entwicklung der von ihm „psychologische Morphologien“ genannte Maltechnik bekannt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass zunächst Farbe mit einem Schwamm über die Leinwand verteilt wird und dieser Farbauftrag die spätere Suche nach zu verstärkenden Lilien, Flächen und Formen sowie die Pinselführung bestimmt.
Der Maler ist ein Augenmensch, der zwischen dem im Alltag notwendigerweise nicht reflektiertem und dem für bildende Künstler wichtigen analytischem Sehen wechseln kann. Um die Welt um uns herum zu verstehen, sind wir auf unsere Sinne angewiesen. Sie übermitteln uns erst die Informationen, die es uns erlauben, mit unserer Umgebung in Kontakt zu treten oder auf Situationen zu reagieren. Aber oft sind die von den Augen eingefangenen Signale unvollständig.
So sehen wir beispielsweise aus den Augenwinkeln im Grenzbereich unseres Sichtfeldes einen schwarzen Schatten. Dieser Sinneseindruck lässt sich nicht spontan analysieren. Doch jetzt kommt unser Gehirn zu Hilfe: Es kombiniert die zweideutige und unklare visuelle Information mit unserem Vorwissen über unsere Umgebung und vergangenen Erfahrungen. Ohne dass wir diesen Prozess bewusst wahrnehmen, erkennen wir in dem Schatten nun problemlos unseren in der Atelierecke zusammengerollten, schwarzen Mischlingshund.
Erst unser Gehirn lässt in der Weiterverarbeitung des unmittelbaren Sehreflexes die Welt entstehen, die wir sehen. Es füllt die Lücken und ignoriert die Dinge, die nicht passen. Dadurch präsentiert es uns ein Bild der Welt, das bereits bearbeitet ist und zu dem passt, was wir erwarten.
Angelika Bohnen benutzt genau diese Fähigkeit unseres Gehirns und forscht in ihren grundlegenden Zufallsstrukturen nach Erinnertem oder Wiedererkennbarem. Mit ihrer Fähigkeit zu zeichnen, Linien weiter zu spinnen, zu neuer Bedeutung zu vervollständigen, beschwört sie eine magische Welt aus Pflanzen, Blättern, Lianen, Blüten und exotische Früchten herauf. Diese lockt natürlich auch Insekten, Vögel oder Fische an, fantastische Tierwesen, die sich zwischen den floralen Ornamenten verstecken und vom Betrachter entdeckt werden wollen.
Ein Ornament ist ein sich meist wiederholendes, oft abstraktes oder abstrahiertes Muster mit einer symbolischer Funktion. Der Begriff Ornament wird fälschlicherweise mit den Begriffen Verzierung oder Dekoration verwechselt, die eine in verschönernder Funktion verwendete Verdichtung von Schmuckelementen beschreiben. Jedes Ornament weicht formal deutlich vom Hintergrundmuster ab und wird häufig farblich, kontrastverstärkt oder durch Texturwechsel abgegrenzt. Ornamente können auch illustrierende oder rein abstrakte Formen annehmen. In den von Angelika Bohnen durchkomponierten Werken findet man eigentlich nur zum Teil florale Elemente. Der Betrachter sieht vor allem Linien, die sich dann im Verfolgen der Linien zu Blättern, Blüten und vielfach auch dem Betrachter überlassenen Interpretationen verdichten.
Für den Künstler Paul Klee setzt sich ein Punkt immer in Bewegung und wird zur Linie. In einem Vorlesungsmanuskript behauptet Klee:
„Der Punkt kommt in Bewegung und es wächst ein wesentliches Gebilde auf Gestaltung beruhend.“
Paul Klee macht deutlich, dass eine Linie nicht die Verbindung zwischen zwei Punkten ist, sondern gleich einer Pflanze organisch aus dem Punkt wächst und immer wieder andere Empfindungen hervorruft.
Um die Ornamente und Motive sichtbar zu machen, verwendet Angelika Bohnen gerne Metallicfarben und setzt an entscheidenden Wegkreuzung ihrer geschwungenen Linien Goldakzente. Diese dienen dem Betrachter als Wegweiser bei der Entschlüsselung ihrer märchenhaft versponnenen Bildwelten. Man kann sich mit den Augen spazieren gehend im Dschungel der ausufernden Fantasie in den Gemälden von Angelika Bohnen verlieren. Hat man sich irgendwann sattgesehen, taucht man bereichert aus dieser wunderbaren Welt aus Farben und Formen wieder in der realen Welt auf. Dort begegnet man dann den hochpräzisen Portraits von Angelika Bohnen, die sie auch gerne als Auftragsarbeit übernimmt. Tierportraits subtil mit Stiften hingestrichelt, so dass man jedes Haar erkennen kann, man kann die Weichheit des Fells erahnen und sieht das Zittern jeden Barthaares. Angelika Bohnen fängt des Wesen und den Charakter jeden Lebewesens so ein, dass der Betrachter sofort die Lebendigkeit, die von diesen Portraits ausgeht, spürt und man möchte diesem Wesen sofort ein Zuhause geben.
Die Künstlerin Angelika Bohnen besitzt zudem eine für die Persönlichkeit eines Künstler wichtige Eigenschaft: sie besitz den Mut, eine nicht zufriedenstellende, entstehende Arbeit zu zerstören, um daraus, wie Phoenix aus der Asche, etwas Neues, Besseres entstehen zu lassen. Ein gezeichnetes Portrait einer jungen Frau wird von ihr im wahrsten Sinne des Wortes aus dem kompositorischen Zusammenhang herausgerissen, auf einen neuen Malgrund collagiert, umgezeichnet, mit Farblasuren überhaucht, damit wieder neu in ein kompositorisches Gesamtgeschehen eingebunden und zu einem überzeugenderen, künstlerischen Ausdruck geführt.
Lust am Experiment, das sich Einlassen auf das Unerwartete, Neugier auf das Eigenleben von Farben, Akribie des Auges, handwerkliche Präzision, Beherrschung des Materials und Handwerkzeugs, Mut, die eigene Leistung zu hinterfragen und wenn nötig, rigorose Eingriffe zu wagen, dies alles sind Voraussetzungen für eine überzeugende künstlerische Kraft. Und über die verfügt Angelika Bohnen in hohem Maße.
Jürgen Meister, Grevenbroich im Mai 2021 und offener Internetquellen